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Wenn das Gas knapp wird

Informationen zur aktuellen Lage der Gasversorgung

Energiekrise, Gasmangellage, Versorgungssicherheit – Worte, die immer häufiger in den Medien auftauchen und die wir alle erst mal lernen müssen. Nachdem über Jahrzehnte hinweg die Versorgung mit Energie einfach selbstverständlich schien, spüren wir zunehmend unsere enorme Abhängigkeit von fossilen Energiequellen. Insbesondere seit dem Krieg in der Ukraine wird uns klar, wie schnell aus einer Selbstverständlichkeit eine Notlage werden kann. Aus diesem Grund hat die Stadt Tuttlingen Anfang Juli einen Krisenstab eingerichtet. OB Michael Beck appelliert an die Bürgerschaft, sich auf Schwierigkeiten einzustellen.

Die Stadtwerke Tuttlingen GmbH beantwortet hier die wichtigsten Kundenfragen zur aktuellen Energiekrise.

Ist die Gasversorgung sicher?
Aktuell ist die kurzfristige Versorgung mit Gas gesichert und die Befüllung der Speicher mit 64 Prozent auf einem guten Niveau. Sollte allerdings kein Erdgas mehr aus Russland nach Deutschland fließen, hätte dies spürbare Auswirkungen auf unsere Gas- und Wärmeversorgung. Die Stadt Tuttlingen hat einen Krisenstab eingerichtet, um für den sicherlich schlimmsten Fall einer Gasmangellage vorbereitet zu sein (s.S.4).  

Was bedeutet die Ausrufung der Alarmstufe?
Die EU hat im Jahr 2017 eine entsprechende Verordnung erlassen, die als „Notfallplan Gas für die Bundesrepublik Deutschland“ in Deutschland national umgesetzt wurde. Der Notfallplan sieht für den Fall einer Störung der Gasversorgung drei Eskalationsstufen vor. Diese richten sich nach der Schwere bzw. dem Ausmaß der Störung. Die erste Stufe wurde am 30. März 2022 ausgerufen. In diesem Fall liegt noch keine Störung der Versorgung vor, jedoch ist mit einer solchen zu rechnen. Diese Stufe dient vor allem der Vorbereitung auf eine Gasmangellage. Die zweite Stufe wurde am 23. Juni 2022 ausgerufen, da Russland nur noch 40 Prozent der sonst üblichen Gasmengen liefert. In diesem Fall liegt eine Störung der Gasversorgung vor, die aktuell verhindert, dass ausreichend Gas für die kommende Heizperiode gespeichert werden kann. Gleichwohl sind die Marktakteure – wie in der Frühwarnstufe auch – noch in der Lage, die Situation ohne staatliche Eingriffe zu beherrschen, z.B. durch eine bessere Steuerung von Lastflüssen und eine deutliche Reduktion des Gasverbrauchs.Verschlechtern sich die Gasflüsse weiter oder bleiben ganz aus, liegt eine erhebliche Verschlechterung der Versorgungslage vor. Dies bedeutet, dass die verfügbare Gasmenge nicht mehr ausreicht, um die bestehende Nachfrage abzudecken. Wird dieser Fall festgestellt, ruft die Bundesregierung die Notfallstufe aus. In dieser Stufe erfolgt die Verteilung der noch verfügbaren Gasmenge nicht mehr über Marktmechanismen, sondern über die staatliche Bundesnetzagentur. Diese priorisiert bei der Verteilung die sogenannten geschützten Kunden. Hierzu zählen sämtliche Privathaushalte sowie Unternehmen und Organisationen der kritischen Infrastruktur, wie Krankenhäuser, Polizei, Feuerwehr etc..

Sind die swt-Gaspreise bereits gestiegen?
Bis jetzt noch nicht. Die swt-Gaspreise für Privathaushalte in Tuttlingen sind seit Januar stabil. Dies gilt aber lediglich für die aktuelle Lage. Die Einkaufspreise an der Energiebörse sind seit Januar 2021 um das Siebenfache gestiegen. Die swt kann diese dramatischen Preisanstiege nicht ausgleichen. Wie alle Gasverbraucher müssen sich auch die swt-Kunden auf spürbare Preiserhöhungen einstellen. Derzeit gehen wir davon aus, dass die Energiekosten für unsere Kundinnen und Kunden sich mindestens verdoppeln werden.

Was kann ich als Verbraucher tun?
Wir raten Ihnen, insofern das möglich ist, monatlich Geld für die steigenden Kosten zurückzulegen und wo immer es möglich ist, Energie einzusparen. Jede Kilowattstunde Erdgas, die aktuell nicht verbraucht wird, kann für die kommende Heizperiode eingespeichert werden und hilft, einer möglichen Gasmangellage vorzubeugen bzw. diese so lange als möglich hinauszuzögern.

 

Energiespartipps

  • Schalten Sie Elektrogeräte bei Nichtbenutzung vollständig aus, da diese im Stand-by-Betrieb weiter Strom verbrauchen.
  • Beim Kochen mit Deckel kann etwa ein Drittel der Energie eingespart werden.
  • Eine Temperatur von 7 Grad im Kühlschrank ist ausreichend und eine stärkere Kühlung unnötig. 
  • Nutzen Sie die ECO-Programme Ihrer Spül- und Waschmaschine. Diese Programme verbrauchen am wenigsten Energie, auch wenn sie eine längere Laufzeit benötigen.
  • Waschen Sie Ihre Wäsche möglichst bei 30 oder 40 Grad. Ausschließlich bei sehr verschmutzter Wäsche ist das Waschen bei höheren Temperaturen sinnvoll.
  • Eine Absenkung der Raumtemperatur um ein Grad spart etwa sechs Prozent Energie. 
  • Achten Sie bei der Anschaffung von Elektrogeräten auf das Energielabel. Die sparsamsten Geräte besitzen die Klassifizierung A+++.

 

Vor Ort beim Gas-Krisenstab

Ein Beitrag vom SWR-Fernsehen 
 




Geprüfte Nachhaltigkeit und zertifiziertes Energiemanagement